Schalke gegen Dortmund, Königsblau gegen Schwarzgelb – und zwar mitten in Rietberg. Zum bereits vierten Mal laden die beiden Rietberger Fanclubs „Grafschaft Dortmund“ und „Kleinschalke04“ zum Derby-Cup in die Sporthalle im Schulzentrum ein. Am Sonntag, 27. Dezember, steht das Duell im Revier ab 17.30 Uhr im Mittelpunkt des Fußballhallenturniers.

Vier BVB-Fanclubs und vier S04-Fanclubs kämpfen an dem Abend um den großen Wanderpokal. André Potthoff, Vorsitzender der Rietberger Borussen, hätte sicherlich nichts dagegen, wenn seine Mannen zum vierten Mal den Turniersieg einfahren würden. „Der Pokal darf ruhig ein weiteres Jahr in unserer Vitrine stehen“, sagt der Fanclub-Chef. Nicht nur Lothar Brummel als Vorsitzender auf Seiten der Blau-Weißen wird da ein Wörtchen mitreden wollen. „Nach drei Siegen in Folge, wollen wir die Borussen vom Thron stürzen“, gibt er sich kämpferisch.

Letztlich müssten es nicht unbedingt seine Rietberger Knappen sein, die den Titel bei der vierten Ausgabe für sich verbuchen. „Hauptsache Königsblau thront erstmals oben“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Beide Fanclub-Vorsitzenden gehen das Turnier vor heimischem Publikum zwar hochmotiviert an. Am Ende sollen aber der Spaß und die Stimmung in der Halle im Vordergrund stehen. Erstmals wird die Tribüne in die Dortmunder Südtribüne und die Schalker Nordkurve aufgeteilt. „So wollen wir für noch bessere Stimmung sorgen“, sagt Fabian Reinkemeier, der als Vorstandsmitglied der Borussen das Turnier mit organisiert. Auch wird es ein Torwandschießen zwischen der Vor- und der Endrunde mit den Fanclubvorsitzenden geben. Die stünden meist nur im Hintergrund und sollten nun auch ihre fußballerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Gleich bleibt dagegen der Turniermodus: In der Gruppenphase treten zunächst die vier Schalker Fanclubs „Kleinschalke 04“ (Rietberg), „Rheda Wiedenbrück 04“, die „Königsblauen Lippeknappen“ aus Mantinghausen und die „Königsblauen Thüler“ in ihrer Gruppe aufeinander. Im schwarzgelben Pendant trifft der Gastgeber „Grafschaft Dortmund“ auf die „Lieseborussen“ aus Liesborn, die Hövelhofer „Senneborussen“ und die „Thüler Borussen“. Nach der Gruppenphase treffen die beiden Gruppen-Vierten im Derby um Platz sieben aufeinander, die beiden Dritten spielen um Platz fünf und die Gruppen-Zweiten um Platz drei. Die jeweiligen Gruppensieger spielen im großen Final-Derby um den Sieg beim vierten Derby-Cup in Rietberg.

Schirmherr ist in diesem Jahr der Ex-Profi Ingo Anderbrügge, der von 1984 bis 1988 für den BVB und von 1988 bis 1999 für die Knappen insgesamt 397 Bundesligaspiele absolvierte. „Wenn Schwarzgelb auf Königsblau trifft, bedeutet das auch immer Spannung, Prestige und Emotionen. Bei all der Rivalität sollte die Fairness aber im Vordergrund stehen“, ruft er den Beteiligten in seinem Grußwort zu. Die beiden Fanclubs seien beispielhaft für ganz Deutschland. „Zwei rivalisierende Fangruppierungen, die sich zusammengeschlossen haben, um der gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen“, heißt es weiter. Er konnte sich vor zwei Jahren persönlich ein Bild vom Turnier machen. „Die Rietberger bieten den befreundeten Fanclubs eine einmalige Bühne für den direkten Vergleich“, so Anderbrügge.

Tatsächlich hätte das Turnier in diesem Jahr noch größer ausfallen können. „Wir hatten doppelte so viele Anfragen von Fanclubs, wie Startplätze vorhanden sind“, sagt André Potthoff. Es sei die Wertschätzung für die Arbeit rund um das Turnier. „Unser Derby-Cup hat sich weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht“, ergänzt Lothar Brummel. Bleibt nur noch die Frage, wer sich in diesem Jahr die Krone im Revier aufsetzt – zumindest auf Fanclub-Ebene.